Ein Ex-Banker der UniCredit sagt die Wahrheit

Im September 2007 trat ich von meiner Position als Risiko-Manager der UniCredit Bank Irland zurück. Ich tat dies, um mich nicht selber strafbar zu machen. Ich habe die letzten 3 Jahre damit verbracht, Gerechtigkeit einzufordern. Am 23. Februar 2010 konnte ich zu meiner Freude erleben, dass Senator David Norris das Thema im irischen Senat aufgriff und von Finanzminister Brian Lenihan eine Antwort einforderte. Senator Norris schloß seine Ausführungen mit den Worten:

"... hier liegt ein klarer Fall ministerieller Verantwortung vor. Es handelt sich um eine sehr ernste Angelegenheit, welche der Finanzaufsichtsbehörde gemeldet worden war. Ein Mann hat in der Folge seinen Job verloren. Er ist ehrenvoll aus seinem Dienstverhältnis geschieden. Der Grad der Verletzung war 40-mal so groß wie die akzeptierte maximale Normabweichung. Das ist eine Katastrophe. Wenn wir nicht bereit sind, dieses nunmehr dem Parlament vorgelegte Problem zu untersuchen, dann gibt es absolut keine Hoffnung mehr für unser Finanzsystem und seinen Ruf auf der ganzen Welt.
Ich habe sehr klar dazu aufgefordert, dass diese Angelegenheit untersucht werden sollte. Wie kann die Finanzaufsichtsbehörde sich selbst überprüfen? Sie hat ihre Aufsichtspflicht verletzt. Das ist der erste Punkt. Der zweite Punkt ist der, dass die Bank verfolgt werden muss und dass die Ehre des Mannes, dessen Ruf in den Schmutz gezogen wurde, wiederhergestellt werden muss. Es ist wohl nicht zu viel, dieses Parlament zu entsprechenden Schritten aufzufordern. Ich möchte, dass damit noch heute Abend begonnen wird."
http://debates.oireachtas.ie/seanad/2010/02/23/00012.asp

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VRT, der Flämische Rundfunk in Belgien, strahlte dieses Interview mit mir am 06. März 2013 aus (ab Minute 27):

ET3, der Griechische Rundfunk, zeigte dieses Interview mit mir am 27. November 2012:

ABC TV (Australien) brachte ein Interview mit mir in einem Dokumentarfilm über UniCredit, UBS und Société Générale im November 2011:
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Sunday 24 April 2011

Kümmern sich die Grünen Parteien Europas eigentlich noch um das gemeine Wählervolk?

Vor etwa einer Woche setzte sich ein Vertreter der Grünen in Bayern mit mir in Verbindung. Man war - vorgeblich - entsetzt, von mir über die kriminellen Aktivitäten der UniCredit in Irland zu hören (immerhin ist die UniCredit die Besitzerin der HypoVereinsbank, der größten Bank in Bayern), aber mittlerweile scheint man wieder zum apathischen Normalverhalten übergegangen zu sein.

Wie ich darauf hingewiesen, bevor jetzt Für die DEPFA (Hypo Real Estate) mußte bereits ein Rettungspaket mit 120 Milliarden Euro erstellt werden. Das von vereinbarte EZB-Rettungspaket für alle irischen Banken zusammen beläuft sich auf 85 Milliarden Euro.  Was ist der Unterschied zwischen den beiden Rettungspaketen? Im Falle von Irland muss der deutsche Steuerzahler nur einen Teil der 85 Milliarden Euro bezahlen, während im Falle der DEPFA die Deutschen alleine für den Gesamtbetrag geradestehen müssen. ( http://whistleblower-de.blogspot.com/2011/04/fdpgrune-partei.html )

Für mich bedeutet das eine gewisses Déjà-vu-Erlebnis. Auch die Grüne Partei in Irland hatte sich sehr bemüht, mich zu überzeugen, dass sie "ernhsthafte" Aktionen setzen würde, nachdem man realisierte, dass man es einfach verschlafen hatte, als von Senator Norris im irischen Senat die Frage der kriminellen Verhaltens der UniCredit-Bank in Irland aufgeworfen wurde. Warum hüllten sich die Grünen in Schweigen? Es gab einen sehr offensichtlichen Grund dafür, denn zum ersten Mal in der irischen Geschichte waren die Grünen ein Teil der Regierung. Es ist und bleibt eine Tatsache, dass sie an der Regierung der Fianna Fail-Partei, mit der sie koalierten und die zur Zerstörung des unabhängigen Irland führte, keinerlei Anstoß nahmen. Der Luxus der Macht ist eben ein verführisches Mittel...

Glücklicherweise dachte der irischen Wähler anders und strafte die Grüne Partei Irlands bei den letzten Wahlen ordentlich ab:


Irische Wahlen 2011 - Ergebnisse nach Parteien -


Results by Party

PartySeats Won% 1st PrefVotes% Swing 2007% Swing 2002
Fine GaelFG7636.1801,628+8.8% +13.6%
Labour PartyLAB3719.4431,796+9.3% +8.7%
Fianna FáilFF2017.4387,358-24.1% -24.0%
IndependentIND1512.6279,459+6.8% +3.1%
Sinn FéinSF149.9220,661+3.0% +3.4%
Green PartyGP01.841,039-2.8% -2.0%
Socialist PartySP21.226,770+0.6% +0.4%
People Before Profit AlliancePBP21.021,551+1.0% +1.0%
South Kerry Independent AllianceSKIA00.24,939+0.2% +0.2%
Workers' PartyWP00.13,0560.0% -0.1%
Christian Solidarity PartyCSP00.12,1020.0% -0.2%


http://www.rte.ie/news/election2011/results/

Nachfolgendend finden Sie das letzte e-Mail, das mir von Senator Mark Deary von den Grünen zuging. Es spricht für sich selbst.

Man muss sich fragen, wie kommt es, dass Dr. Graf von der FPÖ eine Anfrage im österreichischen Parlament zu einem Fragekomplex stellte, das kurz zuvor von Joan Burton von der Labour-Partei in Irland aufgeworfen worden war? Ist es vielleicht so, dass Dr. Graf sich mehr als die Grünen um die täglichen Probleme kümmert, mit denen die Menschen in Österreich zu kämpfen haben, seit sie mit den täglichen Folgen der Banken-Rettungsaktionen in dritten Ländern konfrontiert werden?


---------- Weitergeleitete Nachricht ----------
Von: Mark Dearey
Datum: 11. Juni 2010 um 11:14 Uhr
Subject: Re: "Bei der Bankenaufsicht und der Aufrechterhaltung der Stabilität des Finanzsystems sind offensichtlich große Fehler passiert" - Der Staatsgouverneur der Irischen Zentralbank

Sehr geehrter ...,

Ich habe gemeinsam mit meinen Grünen Parteifreund Senator Dan Boyle an Staatsgouverneur Matthew Elderfield geschrieben, um eine Untersuchung des von Ihnen aufgezeigten Vorfalls im Bankwesen seitens seiner Behörde zu veranlassen.
Ich habe bisher noch keine Antwort von der Bankaufsichtsbehörde erhalten.

Mit freundlichen Grüßen,
Senator Mark Dearey.



Original:
---------- Forwarded message ----------
From: Mark Dearey
Date: 11 June 2010 11:14
Subject: Re: “It is clear that a major failure in terms of bank regulation and the maintenance of financial stability failure occurred” States Governor of the Central Bank of Ireland

Dear ...,

I have written with my Green party colleague Seator Dan Boyle to Matthew Elderfield seeking an investigation by his office into the the banking issue you speak of.
I have not received a reply from the Regulator as yet.

Regards,
Senator Mark Dearey.

 Weitere Informationen über die Genannten finden Sie hier:
http://www.greenparty.ie/people/mark_dearey
http://www.greenparty.ie/en/people/dan_boyle




whistleblower.irl@gmail.com

Saturday 23 April 2011

Brian Lenihan, der irische Ex-Finanzminister, legt in der heutigen Irish Times ein Geständnis ab. Erlauben Sie mir, Herr Lenihan, Ihnen einige Fakten vorzulegen.



[Ex-Finanzminister] Lenihan: Rettungsaktion wurde Irland von der EZB aufgezwungen - Bloomberg  
Von Joe Brennan - 23. April 2011 10.46 Uhr GMT +0200
Irland wurde von der Europäischen Zentralbank gezwungen, die internationale Rettungsaktion zu beantragen, so zitiert die Irish Times Brian Lenihan, den damaligen Finanzminister, laut einem Interview.Lenihan sagte, dass es "schädlich" und ein "Verrat" gewesen wäre, wie die Medien von einigen EZB-Ratsmitgliedern über Irland informiert wurden, führt die Zeitung in einem heute veröffentlichten Bericht aus.Die irish Times zitiert weiters ein Interview mit Ajai Chopra, dem stellvertretenden Europa-Direktor beim Internationalen Währungsfonds, wonach "externe Behörden zu dem Zeitpunkt, als IWF und die Europäische Union das Hilfspaket zusammenschnürten, eine Situation vermeiden wollten, die einen veritablen Bankensturm ausgelöst hätte".
http://www.bloomberg.com/news/2011-04-23/lenihan-says-ecb-forced-ireland-to-seek-bailout-times-reports.html


Wie sich die Zeiten geändert haben, Herr Lenihan! Es scheint, dass Sie an derselben "Amnesie aus Zweckmäßigkeitsgründen" leiden, an der auch Uhr Amtsnachfolger Minister Noonan leidet. Darf ich Sie daran erinnern, welche Antwort der Abgeordnete Brady in Ihrem Namen vor nur etwa einem Jahr im irischen Senat an Senator Norris gegeben hat:


"Die Finanzaufsicht verfügt quantitative und qualitative Standards, welche die Liquiditätsvorschriften für alle von ihr kontrollierten Kreditinstitute regeln, seien dies Kreditinstitute im Inland oder solche, die auf den internationalen Märkten tätig sind ... Die Finanzaufsicht hat auch die Aufgabe, das Funktionieren der Liquidität bei Filialen von Kreditinstituten zu überwachen, die in Irland tätig sind, obwohl diese Kreditinstitute von der  Regulierungsbehörde in ihrem jeweiligen Heimatland überwacht werden. Die irische Finanzaufsicht unterhält aus diesem Grund engen Kontakt mit den Regulierungsbehörden der anderen Mitgliedstaaten.
.... Die Bedeutung eines guten Liquiditätsmanagement zur Erhaltung der Bonität der einzelnen Institute und des Finanzsystem als Ganzem wurde im Zuge der Ereignisse während der jüngsten Finanzkrise überaus deutlich. Durch die Krise wurde klar, dass ohne gute Prinzipien und Praktiken im Liquiditätsmanagement die Finanzinstitute sehr schnell unter Druck geraten und dadurch unfähig werden, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Auf internationaler Ebene hat die reichliche Versorgung mit Liquidität in den Jahren vor dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 viele Kreditinstitute auf die dann auftretenden Erschütterungen unvorbereitet gelassen, sodass viele Kreditinstitute während der Finanzkrise damit kämpfen mussten, ein angemessenes Liquiditätsniveau zu halten. Aus diesem Grund haben die Europäische Zentralbank und andere Zentralbanken während der aktuellen Finanzkrise besondere Stützungsmaßnahmen zur Erhaltung der Liquidität der Finanzinstitute im gesamten Euroraum ergriffen. Diese Maßnahmen wurden nach dem Ermessen der EZB eingeführt, um der Liquiditätskrise zu entgegnen, in die das europaweite Bankensystem geraten war.
Irische Kreditinstitute und viele europäische Kreditinstitute erhielten derartige Liquiditätsstützungen. Allerdings hat sich die Abhängigkeit von EZB-Krediten erheblich gesenkt, was indiziert, dass sich die Bedingungen auf den internationalen Finanzmärkten erheblich verbessert haben und dass die irischen Kreditinstitute von der verbesserten Förderbedingungen profitieren konnten, was dadurch zum Ausdruck kam, dass die irischen Banken in reduziertem Maße auf die Finanzierung durch das Eurosystems zurückgreifen mussten. Die EZB hat öffentlich erklärt, dass sie für einen progressiven, rechtzeitigen und schrittweisen Ausstieg aus dem nicht-konventionellen Maßnahmenkatalog eintrete, welche in Reaktion auf die Finanzkrise eingeführt worden waren, dass aber dessen ungeachtet eine Liquiditätsstützung auch während der kommenden Monate aufrecht bleiben werde. Somit werde es auf mittlere Sicht infolge der angekündigten "Ausstiegs"-maßnahmen keine negativen Auswirkungen geben."
http://debates.oireachtas.ie/seanad/2010/02/23/00012.asp


Wie kommt es demnach, Herr Lenihan, dass - einmal abgesehen von der Tatsache, dass der "Ausstieg" aus der Liquiditätshilfe zu einem mit voller Kraft ausgeführten Umkehrschub führte, der nur NEUN Monate, nachdem Sie die Aussage gemacht hatten, dass die "irischen Kreditinstitute von den verbesserten Förderbedingungen profitiert" hätten, die ausblutenden irischen Banken nunmehr doch mit Hilfe von EZB und IWF wieder aufgepäppeln werden sollten -, wie kommt es demnach, dass Sie jetzt plötzlich zu Ihren Kumpels bei der EZB auf Distanz gehen? Warum haben Sie so lange mit diesem Geständnis gewartet? Hätten Sie das nicht bereits während Ihrer Amtsführung sagen können? Wer hat Sie daran gehindert? Brian Cowen? Olli Rehn?


Gibt es vielleicht noch etwas, womit Sie Ihr Gewissen erleichtern möchten?




whistleblower.irl@googlemail.com

Thursday 21 April 2011

Um meine Leser in Finnland

Lukijoilleni Suomessa:

Olen iloinen voidessani todeta, että viime viikollaminulla on ollut monia lukijoita maasi. Tarkat prosenttiluvut ovat 36% lukijoista Saksan blogi onSuomessa, ja 27% Irlannin blogi
Jos haluat saada lisätietoja, lähetä sähköpostia minulle

Whistleblower.IRL@gmail.com

Toivotan teille kaikille oikein hyvää pääsiäistä,
WhistleblowerIRL

Tuesday 19 April 2011

@ FDP/Grüne Partei

Der Freien Demokratischen Partei und den Grünen/Bündnis 90 zur gefälligen Kenntnisnahme:


Für die DEPFA (Hypo Real Estate) mußte bereits ein Rettungspaket mit 120 Milliarden Euro erstellt werden. Das von vereinbarte EZB-Rettungspaket für alle irischen Banken zusammen beläuft sich auf 85 Milliarden Euro.


Was ist der Unterschied zwischen den beiden Rettungspaketen? Im Falle von Irland muss der deutsche Steuerzahler nur einen Teil der 85 Milliarden Euro bezahlen, während im Falle der DEPFA die Deutschen alleine für den Gesamtbetrag geradestehen müssen.


Wieso? Es gibt einen Mann, der die Antwort genau kennt - Herr Maurice O'Connell, der mittlerweile pensionierte Gouverneur der irischen Zentralbank. O'Connell war nämlich danach auch eines der Vorstandsmitglieder der DEPFA.


Die Irish Times schrieb darüber im Januar 2010:


Mutterkonzern erwägt Klagen gegen Ex-Direktoren der irischen Depfa
Irish Times, Samstag, 2. Januar 2010 
DEREK SCALLY in Berlin
Nach dem Beinahe-Zusammenbruch des Hypo Real Estate (HRE)-Konzerns erwägen deutsche Rechtsanwälte rechtliche Schritte gegen ehemalige Vorstände der in Dublin ansässigen Tochtergesellschaft Depfa plc.
Zu den früheren Direktoren der Depfa zählen auch der Ex-Zentralbankchef Maurice O'Connell und Frances Ruane, der Direktor des Wirtschafts- und Sozialforschungsinstitut
Beide könnten in einen schwelenden Rechtsstreit zwischen der Depfa-Muttergesellschaft Hypo Real Estate (HRE) und Georg Funke, deren ehemaligen Chef und zugleich ehemaligen Direktor der Depfa hineingezogen werden.
"Wir überlegen Entschädigungsklagen gegen sämtliche Aufsichtsratsmitglieder der Depfa und der Hypo Real Estate", erklärte Detlef Bauer von der Rechtsanwaltskanzlei Gleiss Lutz, welche die HRE rechtlich vertritt, gegenüber der Irish Times.
Viele der von der in Dublin ansässigen Bank unternommenen riskanten Aktivitäten, welche die HRE und das gesamte deutsche Finanzsystem an den Rand des Ruins brachten, fanden im vergangenen Jahr statt, als mehrere prominente irischen Geschäftsleute im Aufsichtsrat der Depfa saßen.
O'Connell, der fünf Jahre bis 2007 Aufsichtsdirektor war, konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden; Ruane, der vier Jahre bis 2006 Aufsichtsdirektor war, lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Klage der HRE gegen Funke und zwei weitere Vorstandsmitglieder wird voraussichtlich im Mai zur Verhandlung kommen.
... Ende September 2008 vereinbarten während zweier aufeinanderfolgender Wochenenden die Bundesregierung und führende deutsche Bankiers ein Rettungspaket für den HRE-Konzern, der im Rahmen einer Übernahme durch die italienische Unicredit von der HypoVereinsbank (HVB) abgetrennt worden war.
Das endgültige Rettungspaket kostete 102 Mrd. Euro in Form von Darlehen und Bürgschaften; ihm folgte im vergangenen Jahr die vollständige Verstaatlichung.
Im Oktober 2008 wurde Funke vom Aufsichtsrat der HRE entlassen und ihm vorgeworfen, er habe das wahre Ausmaß der Probleme der Bankengruppe verschleiert - bis hin zu den Rettungsverhandlungen in letzter Minute.
... Der erste Vorwurf ist der, dass HRE durch die Übernahme der Depfa im Jahre 2007 die Katze im Sack gekauft hätte. Die HRE-Rechtsanwälte behaupten, dass Depfa bereits vor dem 5,7 Mrd. Euro-Deal ernsthafte Liquiditätsprobleme gehabt hätte.
Anläßlich einer aktuellen parlamentarischen Anfrage in Berlin vorgelegte Dokumente belegen, dass die Liquiditätsprobleme der Depfa bereits vor der Übernahme durch die HRE bekannt waren und nicht ausschließlich durch die Lehman-Pleite verursacht wurden.Bauer zweifelt daran, ob vor dem Deal die notwendigen Due-Diligence-Prüfungen durchgeführt wurden.
"Die Übernahme einer solch großen Bank - größer als die HRE selbst - dauerte lediglich zwei Wochen", sagte er. "Man kam bereits nach zwei Wochen zu einer Entscheidung, obwohl ein jeder, der sich mit Bankgeschäften auskennt, weiß, wie komplex die Dinge sein können."
Die HRE-Anwälte beschuldigen Funke der "groben Fahrlässigkeit" bei der Vorbereitung des Depfa-Kaufs und halten ihm vor, ein mangelhaftes Risikomanagement geführt und "zahlreiche Verletzungen des irischen Bankaufsichtsrecht" durch Depfa toleriert zu haben.
Die irische Finanzaufsicht hatte am 16. Dezember letzten Jahres eine Geldbuße von 250.000 Euro über die Depfa ACS Bank, eine Tochtergesellschaft der Depfa plc, verhängt.
Eine deutsche Quelle behauptet, dass die Verletzung erst ans Tageslicht kam, als die Depfa selber die Bankaufsicht informierte. Am 22. Dezember wurde eine Streitschlichtungsvereinbarung von der Bankaufsicht veröffentlicht, worin jeder Zusammenhang mit den von der Irish Times aufgeworfenen Fragen abgestritten wurde. Weder die Bankaufsicht noch die HRE gaben Details über die Daten und die Anzahl der Verstöße bekannt.
Weiterreichende Informationen über die Geschäfte der Depfa in Dublin und ihre Rolle bei dem Beinahe-Zusammenbruch im Jahre 2008 könnten jedoch durch die Befragung der irischen Depfa-Vorstandsmitglieder während des HRE-Funke-Prozesses in diesem Jahr ans Tageslicht kommen.
...Eine parlamentarische Anfrage in Berlin warf etwas Licht auf die verzweifelten Rettungsmaßnahmen im September 2008.
Die vielleicht bezeichnendste Beschreibung der Depfa kam von Jochen Sanio, dem Chef der deutschen Aufsichtsbehörde BaFin. Er bezeichnete sie als "Saustall" und die HRE als "die Wurzel allen Übels".
 Er bezeichnete das Jonglieren der DEPFA zwischen kurz- und langfristiger Liquidität und Einstreifen der dadurch entstandenen Zinsdifferenz als "Liquiditätsfalle", der die Eigenschaft eines Geschäftsmodells ermangelte, was man auch ohne besseres Wissen im Nachhinein leicht erkennen hätte können.
Der Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann, der eng an dem im September 2008 geschnürten Rettungspaket beteiligt war, sprach in einer Anfragebeantwortung höflich von "Liquiditätsproblemen der Depfa, die bei einer gut geführten Bank nie vorkommen dürften."
... Politiker in Berlin bezeichneten das HRE/Depfa-Rettungspaket als gerechtfertigt und notwendig, wobei sie hinzufügten, dass dieses durch die Lehman-Pleite ausgelöst worden wäre, die niemand vorhersehen hätte können. Diese Argumentation wird jetzt von den HRE-eigenen Anwälten wohl in Zweifel gestellt werden.
... Das Berliner Bundesfinanzministerium - der neue Eigentümer der Hypo Real Estate und der Depfa - äußerte sich interessiert, aber leidenschaftslos gegenüber den bevorstehenden juristischen Auseinandersetzungen zwischen der jetzt unter seiner Kontrolle stehenden Münchner Bank und deren ehemaligem Chef. Man sei unbesorgt darüber, dass diese Gerichtsverhandlung ein neues Licht auf die politische Anfrage des letzten Sommers werfen könne.
... Das Berliner Bundesfinanzministerium - der neue Eigentümer der Hypo Real Estate und der Depfa - äußerte sich interessiert, aber leidenschaftslos gegenüber den bevorstehenden juristischen Auseinandersetzungen zwischen der jetzt unter seiner Kontrolle stehenden Münchner Bank und deren ehemaligem Chef. Man sei unbesorgt darüber, dass diese Gerichtsverhandlung ein neues Licht auf die politische Anfrage des letzten Sommers werfen könne.Wie groß diese Lücken in der deutschen Bankenregulierung waren, wurde durch die im Zuge der Untersuchung durch den Leiter der deutschen Bankenaufsicht Sanio vorgelegten Beweismittel klar.
Er führte aus, dass es erst durch die Struktur der HRE als Holding und nicht als bloße Bank möglich war, dass die HRE knapp außerhalb der Blicke der deutschen Bankaufsicht operieren konnte. Diese Gesetzeslücken seien inzwischen geschlossen worden.
... "Die Vorstände der HRE und der Depfa hätten ihre [kurzfristige] Finanzierungsstrategie schon lange vorher [vor Lehman] ändern müssen", sagte HRE-Anwalt Detlef Bauer. "Die Finanzkrise wurde mit immer neuen Krisen von Monat zu Monat immer größer. Es gab Signale für eine Verschärfung der Krise. Diese Signale hätten Anlaß sein sollen, die Strategie der Bank zu ändern."...
http://www.irishtimes.com/newspaper/finance/2010/0102/1224261527333.html


Wer ist also verantwortlich? Niemand. Mir wurde gesagt, dass Vorstandsdirektoren der HRE, die die Bank zugrunde gerichtet haben, dieser Tage beim Einkaufsbummel auf der Münchner Maximilianstraße beobachtet wurden.


Wer wird also für diese Bankenkatastrophen bezahlen? Alle von uns, die dummen Steuerzahler in Irland und Deutschland, die von den wahren Zusammenhängen nur sehr wenig erfahren haben. Als die HRE zusammenbrach, war ihre irische Tochtergesellschaft Depfa eine rein irische Bank, registriert in Dublin wegen der Steuervorteile und der dortigen Bankenaufsicht unterstehend. Dennoch ist es ausschließlich der deutsche Steuerzahler, die für sie zahlen muss. Ich frage mich bloss warum?


Vielleicht weiss Herr Ackermann von der Deutschen Bank darüber Bescheid. Im Juli 2009 schrieb die Irish Times:


Ackermann: Infolge der Depfa-Krise stand das gesamte Bankensystem knapp vor dem Zusammenbruch
The Irish Times - Wednesday, July 8, 2009
DEREK SCALLY in Berlin
Die Liquiditätsprobleme der in Dublin ansässigen Depfa-Bank im vergangenen September brachten das gesamte deutsche Bankensystem um Haaresbreite zum Zusammenbruch, führte Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann aus.
Diese Behauptung stellte der Chef der größten deutschen Finanzeinrichtung im Zuge eines hochriskanten Poker-Spiels zwischen den privaten Banken und der Regierung auf, wobei es darum ging, wer für die Kosten der Rettung der Depfa und deren deutscher Muttergesellschaft Hypo Real Estate (HRE) aufzukommen habe.
Das 17 Seiten umfassende Protokoll der Sitzungen am 27. und 28. September belegt, dass die Teilnehmer sich darüber im klaren waren, dass der Zusammenbruchs der HRE/Depfa "schlimmere Folgen als Lehman Brothers" haben könnte.
Der Zusammenbruch der amerikanischen Bank am 15. September hatte unmittelbare Auswirkungen auf Dublin, wo die Depfa die kurzfristige Liquidität zur Abdeckung ihrer längerfristigen Geschäfte, nämlich Kredite an Regierungen zum Zwecke der Finanzierung von Straßen- und Brückenbau, nicht mehr sicherstellen konnte.
Etwa 11 Tage nach der Lehman-Pleite äußerte Georg Funke, der Vorsitzende von Hypo Real Estate, gegenüber der Bundesbank und der deutschen Bankaufsicht BaFin, dass das Loch im Finanzierungsbedarf der Depfa "wie in einem Schneeballsystem" täglich immer größer werde.
Am darauffolgenden Tag (Samstag, 27. September) traf Herr Ackermann mit den Chefs der anderen führenden Banken zusammen.
Obwohl ursprünglich auch die Bundesregierung in Berlin mit einbezogen werden sollte, lehnten es führende Beamte des Finanzministeriums ab, an den Gesprächen am Samstag teilzunehmen.
Sie kamen erst viel später am Sonntag mit einem Angebot, was Herrn Ackermann veranlasste, die Sitzung mit der verächtlichen Bemerkung zu verlassen, er müsse jetzt "seine Leute darauf vorbereiten, dass das System des Interbankenhandels in ein paar Stunden zusammenbrechen werde."
 http://www.irishtimes.com/newspaper/finance/2009/0708/1224250236842.html


Angesichts der Tatsache, dass die HypoVereinsbank-UniCredit die größte Bank Bayerns ist, ist es erstaunlich, dass kein Politiker in Deutschland sich bisher mit der UniCredit Irland befasst hat. Im Gegensatz dazu hat Dr. Martin Graf, der Dritte Präsident des Österreichischen Parlaments, die Bedeutung der Affäre für das österreichische Volk klar erkannt. 


Dr. Graf ist versiert bei der Untersuchung von Wirtschaftskriminalität und leitete den Untersuchungsausschuss im österreichischen Parliament zur BAWAG-Affäre. Das zu diesem Thema erschienene Buch Dr. Grafs ist sehr lesenswert: 


Pleiten.Betrug und BAWAG: Schonungslos aufgedeckt - die Enthüllungen des Banken-Untersuchungsausschusses, Dr. Martin Graf:
"Als der Banken-Untersuchungsausschuss nach acht Monaten Tätigkeit am Altar der rot–schwarzen Koalition geopfert wurde, war klar, dass nur die Spitze des Eisberges des sen an die Öffentlichkeit gedrungen ist, was als der größte Finanzskandal der Zweiten Republik in die Geschichte eingehen wird. Untermauert mit Originaldokumenten deckt jetzt der Ausschussvorsitzende Martin Graf auch viele jener Aspekte auf, die bisher noch nicht bekannt wurden. Der Leser erhält Einblick in die Machenschaften der politi- schen und wirtschaftlichen Netzwerke, die verantwortlich zeichnen für den BAWAG-Skandal, die Atomic-Pleite, den Bulgarien-Mobiltel-Deal, den Casino-Jericho-Flop, den Amis-Betrug und die Causa Hypo-Alpe-Adria. Das Buch geht aber auch ins Gericht mit der „Arbeit“ und dem Versagen der Kontrollgremien und der Rolle des Finanzministers Karl-Heinz Grasser. Mag. Dr. Martin Graf, Jahrgang 1960, ist Abgeordneter der FPÖ im Österreichischen Nationalrat und leitete den parlamentarischen Banken-Untersuchungsausschuss."
http://www.amazon.de/Pleiten-Betrug-BAWAG-Schonungslos-Enth%C3%BCllungen-Banken-Untersuchungsausschusses/dp/3900052131




Im Gegensatz zu Irland und Deutschland, wo korrupte Banker Golf spielen und einkaufen gehen, landen in Österreich einige von ihnen im Gefängnis:


Austria court convicts bankers over heavy BAWAG losses
By Boris GroendahlVIENNA | Fri Jul 4, 2008 6:23am EDT
(Reuters) - A Vienna court sentenced nine people to prison on Friday for their roles in causing losses at Austrian bank BAWAG P.S.K. of as much as 1.7 billion euros ($2.7 billion) through risky investments.
The losses, which surfaced in 2006, were linked to the bankruptcy of U.S. futures trader Refco Inc, a BAWAG affiliate.
Helmut Elsner, BAWAG's former chief executive, was found guilty of breach of trust, fraud and false accounting and was sentenced to nine and a half years in prison by Judge Claudia Bandion-Ortner and her three co-judges.
http://www.reuters.com/article/2008/07/04/us-bawag-trial-ruling-idUSL045252320080704




Leider müssen heuzutage deutsche Schulen bereits wegen mangelnder finanzieller Mittel schließen und jede Woche verlassen tausende Menschen Irland in der Hoffnung, woanders ein neues Leben beginnen zu können.


Vielleicht könnte Herr Dr. Wissing von der FDP jetzt Herrn Gassmann in seinem Büro fragen, warum er sich auf unser Gespräch vor fast fünf Monaten nicht mehr gemeldet hat?


Und vielleicht werden die Vertreter der Grünen in Bayern, die mich vor ein paar Tagen diesbezüglich kontaktiert hatten, nun verstehen, warum dieses Thema für die gesamte deutsche Öffentlichkeit von Relevanz ist und nicht nur für "die wenigen, die am Bankwesen interessiert sind".


Man kann nur hoffen. 






Als weiterführende Literatur zur HRE/DEPFA-Affäre empfehle ich Ihnen:


"Hypo reality" By James Wilson, Financial Times, March 19 2009:
...."Die HRE wird mittels staatlichen Liquiditätsgarantien in Höhe von 102 Milliarden Euro am Leben gehalzten. An diesem Freitag soll der Bundestag ein Gesetz verabschieden, das eine langfristige staatlich unterstützte Rettung der HRE sichern soll, wobei notfalls Aktien der Gesellschaft zu enteignen wären - ein "letztes Mittel", das zu politischen Kontroversen geführt hat und Besorgnis auslöste, dass sogar Investoren über die Klinge springen müssten.
Der Fall der Münchner HRE verrät viel über das Verhalten der Banken während des Kredit-Booms. Mit nur einem kleinen bißchen Eigenkapital zur Stützung einer mehr als 40mal so großen Bilanz von 400 Mrd. Euro und ohne Einlagen von Privatkunden als Sicherheit gewährte die HRE am Höhepunkt der Krise völlig überzogene Kredite im Vertrauen darauf, dass ihre Liquidität nie versiegen würde. Aus dem Schutt eines früheren Immobilien-Zyklus entstanden, trug die Bank zu einem neuerlichen unhaltbaren Boom bei.
Die Folgen zeigen, dass die exzessiven Auswüchse im deutschen Finanzsystem genauso unkontrollierte Formen annahmen wie in der vermeintlich rücksichtsloseren angelsächsischen Welt - was große Verlegenheit beim deutschen Finanzminister Peer Steinbrück auslöste, der nur wenige Tage vor dem Auftreten der Probleme bei der HRE scharfe Kritik am US-Finanzsystem geübt hatte. Als in der Folge die wachsenden Schwierigkeiten bei der HRE an zwei aufeinanderfolgenden Wochenende Maßnahmen zu deren Rettung erzwangen, war die Reihe an Bundeskanzlerin Angela Merkel, die dadurch gedemütigt wurde, dass sie sich nur wenige Stunden, nachdem sie und andere europäische Staats- und Regierungschefs einen ähnlichen Schritt Irlands verurteilt hatten, zur Ankündigung einer einseitigen Pauschalgarantie für deutsche Bankeinlagen genötigt sah."
http://www.ft.com/cms/s/0/fb8d33ba-14c1-11de-8cd1-0000779fd2ac.html




David Malone, Golem XIV Blog (http://www.debtgeneration.org/author.html). David Malone wurde für seine für BBC und Channel 4 gedrehten Dokumentarfilme in England mehrfach ausgezeichnet. Hier einige seiner einschlägigen Blog-Beiträge:


http://golemxiv-credo.blogspot.com/2010/11/who-bankrupted-ireland.html


http://golemxiv-credo.blogspot.com/2010/12/dominoes-falling-from-east.html


http://golemxiv-credo.blogspot.com/2011/01/ireland-was-germanys-off-shore-tart.html


http://golemxiv-credo.blogspot.com/2011/01/ireland-was-germanys-off-shore-tart_26.html






PS
Wenn die Grünen in München und Berlin im Nachtrag zu den Mitteilungen, die ich bereits ihren Kollegen gemacht habe, noch weitere Fragen haben sollten, können Sie mich gerne per e-Mail kontaktieren: whistleblower.irl@gmail.com

Monday 18 April 2011

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UniCredit als Mitverursacher der irischen Finanzkrise - Anfrage des österreichischen Abgeordneten Dr. Martin Graf (Dritter Präsident im Parlament der Republik Österreich) vom 23. Dez. 2010: 


http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/J/J_07341/index.shtml

Oder:

http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/J/J_07341/imfname_203594.pdf


Vor einem Jahr schrieb Martin Hesse über meine Geschichte in der Süddeutschen Zeitung. Hier einige Zitate aus dem Artikel:


23.04.2010 | Süddeutsche Zeitung | Deutschland, Bayern, München | Geld  Trennlinie

Die Krankheit des keltischen Tigers
Wie der Risikomanager eines europäischen Finanzkonzerns in Irland gegen die Misswirtschaft kämpfte und was das über die Probleme des Finanzplatzes Dublin sagt
Von Martin Hesse
München – Im Sommer 2007 hat Ronald K. den Glauben an die Seriosität der irischen Finanzwirtschaft verloren. Der Risikomanager eines europäischen Finanzkonzerns, der seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, erlebte, wie lax seine Bank mit wichtigen Vorschriften umging. Vor allem aber erschütterte Ronald K., wie die Aufsicht Verstöße gegen Vorschriften aus seiner Sicht unter den Teppich kehrte. Sein Fall zeigt im Kleinen, warum Irland, einst als keltischer Tiger bejubelt, heute um seine maroden Banken und gegen dramatisch wachsende Schulden kämpft.
Einst päppelte Irland die Banken und lockte mit sanfter Regulierung Finanzkonzerne aus aller Welt nach Dublin. Heute ringt die Regierung darum, nicht wie Griechenland das Vertrauen der internationalen Geldgeber zu verlieren. 73 Milliarden Euro, die Hälfte der jährlichen Wirtschaftsleistung, musste Irland aufbringen, um seine Banken zu retten. Es hätte noch teurer werden können, wäre die in Dublin angesiedelte Depfa Bank nicht noch ein Jahr vor dem Zusammenbruch von der Hypo Real Estate übernommen worden. Gut 100 Milliarden Euro mussten deutsche Steuerzahler für die Rettung der Bank riskieren. Auch deutsche Landesbanken wickelten riskante Finanzgeschäfte vielfach über Dublin ab, weil das bankenfreundliche Umfeld dazu einlud. Wohin das führte, verdeutlicht der Fall Roland K.
Der Risikomanager war im Mai 2007 zu einer europäischen Großbank gestoßen, die einen erfahrenen Risikomanager für die irische Tochter suchte. Ronald K. besaß die nötige Erfahrung, unter anderem sammelte er sie bei deutschen Banken. Bald aber musste er feststellen, dass seine Bank nicht die Art von Risikokontrolle wollte, die ihm vorschwebte...
Im Juli 2007 trat eine neue Liquiditätsvorschrift der irischen Regierung in Kraft. Die Regeln besagten, dass die Mittelzuflüsse von Finanzinstituten jederzeit mindestens 90 Prozent der Mittelabflüsse abdecken müssen. Als K. die Liquiditätssteuerung prüfte, stellte er bald Erstaunliches fest. „Die Quote lag regelmäßig deutlich unter 90 Prozent”, sagt der Manager. Er glaubte zunächst an einen Irrtum. Er fragte die Bankführung, woran es liegen könnte, und erhielt beschwichtigende Antworten. Mal hieß es, es handle sich um einen Fehler im IT-System, mal war von einer vergessenen Buchung die Rede. Doch Ronald K. gab sich damit nicht zufrieden. Im August übergab er persönlich einen Bericht an die Finanzaufsicht, aus dem hervorging, dass die Liquiditätsquote zeitweise bei nur 70 Prozent lag. „Die Aufsicht hätte alarmiert sein und sofort eine Untersuchung einleiten müssen”, sagt er heute. Doch die Aufsicht unternahm nach seiner Aussage nichts.
...Eine Erklärung dafür liefert der irische Senator David Norris, der den Fall vor kurzem vor das irische Parlament brachte. „Das Verhalten deutet darauf hin, dass in der Bank und beim Regulierer Panik ausbrach”, sagt Norris. „Das war auch nicht überraschend, da die irische Aufsicht bereits unter erheblichem Druck der deutschen Bankenaufsicht Bafin stand.” Unmittelbar vor Ronald K.’s Rücktritt war die SachsenLB beinahe zusammengebrochen, sie hatte mit milliardenschweren Investitionen über eine irische Tochter Schiffbruch erlitten. Ärger mit einer weiteren europäischen Regulierungsbehörde wäre der Finanzaufsicht in Dublin sicher ungelegen gekommen.
Die Aufsicht weist die von Ronald K. und Norris erhobenen Vorwürfe zurück. „Unsere Aufzeichnungen stimmen nicht mit der Darstellung der Ereignisse durch Senator Norris überein”, erklärte ein Sprecher der Behörde. Weiter könne man sich zu einzelnen Finanzinstituten nicht äußern. Doch es gibt Indizien, dass die Aufsicht auch kein Interesse hatte, die mutmaßlichen Verstöße publik werden zu lassen. Merkwürdig ist beispielsweise, dass die Bankenaufsicht im Juni 2009 eine überarbeitete Fassung der Regeln für das Liquiditätsmanagement veröffentlicht hat. Darin gibt die Behörde keinerlei Hinweis darauf, dass diese Regeln bereits 2006 in genau der gleichen Weise verschärft wurden. Es entsteht der Eindruck, als gäbe es die Gesetze, gegen die Ronalds Bank 2007 verstieß, erst seit 2009 und nicht seit 2006.
Doch wie wichtig die Reputation der Finanzaufsicht für die Zukunft Irlands ist, das ist dem neuen Chef der jüngst reformierten Behörde durchaus bewusst. „Es ist klar, dass wir die Regulierung der Finanzbranche in Irland fundamental überarbeiten müssen”, sagte Matthew Elderfield diese Woche. Insbesondere müsse man die Regeln glaubwürdig durchsetzen. Doch wollen Elderfield und der irische Finanzminister Brian Lenihan auch die Vergangenheit bewältigen? Auch um den Preis, dass sie ausländischen Banken auf die Füße treten müssen, die sie lange hofierten und die sie als Steuerzahler und Arbeitgeber noch immer brauchen?.....


Die UniCredit Bank Ireland hat eben die Bankbilanz für 2010 veröffentlicht. Diese wurde in der Sunday Business Post wie folgt kommentiert:

Accounting procedures flatter UniCredit Ireland’s performance 17 April 2011  By Kathleen Barrington 
http://www.sbpost.ie/post/pages/p/wholestory.aspx-qqqt=THE-INSIDER-qqqs=themarket-qqqsectionid=3-qqqc=3.7.0.0-qqqn=1-qqqx=1.asp 

Irlands führendes politisches Magazin verlangt in seiner Dezember-Ausgabe Antworten von Matthew Elderfield, dem neuen Chef der Finanzaufsichtsbehörde:
Still waiting for the truth from the regulator - Village Magazine, Dec. 2010

Wenn Sie mehr erfahren wollen, besuchen Sie bitte meinen englischen Blog http://whistleblowerirl.blogspot.com/, oder kontaktieren Sie mich per e-Mail: Whistleblower.Irl@gmail.com.




Protokolle der Debatten im irischen Senat und Parlament:


http://debates.oireachtas.ie/seanad/2010/02/23/00012.asp


http://debates.oireachtas.ie/dail/2010/11/25/00090.asp


Deputy Joan Burton der Irish LabourParty (jetzt Minister für soziale Angelegenheitenlud mich ein, auf das Protokoll überkommentieren. Bitte lesen Sie meine Antwort an:
http://whistleblowerirl.blogspot.com/2010/11/open-letter-to-deputy-joan-burton.html